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Stoffbegriff in der Philosophie

Die atomistische Struktur von Materie

Die Teilbarkeit von Materie

Die ersten (verzeichneten) Ansätze zum Aufbau der Materie stammen von den griechichschen Philosophen.
Im Gegensatz zu den heutigen Physikern versuchten sie, Ergebenisse durch Beobachtung, Analyse und Schlussfolgerungen zu erhalten. Sie führten keine Experimente durch, da sie der Meinung waren, damit die Natur zu beinflussen.
(Ein seziertes Herz ist kein menschliches Herz mehr!).

Der Stoffbegriff der antiken Naturphilosophie

0. Das mythische Weltbild (vor 600 v. Christus)

"Ein Mythos ist eine Göttererzählung, die erklären will, warum das Leben so ist wie es ist."
In diesem Weltbild wurde der Ablauf des Naturgeschehens über mythischen Geschichten erklärt, die Göttern widerfahren. Eine Beeinflussung des Menschen konnte nur durch "Riten" erreicht werden, beispielsweise das "Opfern" eines Lamms.

1. Überwindung des Mythos

Thales von Milet (~550 v. Chr.)
Er sucht nach rationalen Begründungen für die Naturabläufe und möchte die Vielzahl der Erscheinungen auf möglichst wenige Grundgegebenheiten zurückführen. Er bezeichnet das Wasser als den Ursprung aller Dinge. (-> Dittfurt: "Im Anfang war der Wasserstoff")
Anaximander (611-546 v.Chr)
denkt viel abstrakter und bezeichnet den letzten Urgrund aller Dinge als das "nicht Eingrenzbare" nicht konkret fassbare. (-> HU!)
Anaximenes (588-525 v. Chr)
argumentiert wieder konkreter und bezeichnet Luft als den Urgrund alles Seins und entwickelt eine Lehre von der Umwandlung der Aggregatzustände: Die Luft wird durch zunehmende Verdichtung zu Wind, Wolke, Wasser, Erde und Stein, durch Verdünnung zu Feuer.

2.Diskreter oder kontinuierlicher Aufbau der Materie

Anaxagoras
ist Vertreter der Praktiker. Er spricht von vielen Urstoffen und unbegrenzter Teilbarkeit.
Empedokles
glaubt wiederum, wie Thales an eine Rückführung der vielen Naturerscheinungen auf wenige Grundelemente, nämlich "Erde", "Wasser", "Luft" und "Feuer"
Demokrit
postuliert kleine, unteilbare Bausteine, die Atome. Sie sollten unterschiedliche Farbe und Form besitzen und durch Kombination alle Dinge und Lebewesen ergeben, die uns umgeben. Wie die "Legosteine".

3.Erste Verbindung mit Zahlen

Die Pythagoräer
Bringen erstmals "harmonische" Naturerscheinungen mit Zahlenverhältnissen in Verbindung.
Nur solche Intervalle klingen schön, die auf einer Saite mit kleinen ganzzahligen Verhältnissen erzeugt werden. Beispiel: 2:1 (Oktave) 3:2 (Quint) usw..
Platon
Atome von Erde, Wasser Luft und Feuer haben die Gestalt von Würfel, Ikosaeder, Oktaeder und Tetraeder und können durch Zerlegung und Neuaufbau ineinander umgewandelt werden.

4.Das Mittelalter

Über das gesamte Mittelalter findet keine Entwicklung des Stoffbegriffs statt. Die Kirche begründet ihre naturwissenschaftlichen Ansichten auf der Lehre des Aristoteles. Danach besteht alle Materie aus Erde, Feuer, Wasser und Luft.


Anmerkung: Die spannende Entwicklung der Philosophie läßt sich sehr gut in dem Roman "Sofies Welt" nachlesen.